Kann man erfolgreich an Studenten vermieten? Schließlich sind Studenten nicht gerade die unkompliziertesten Zeitgenossen. Gerade der Obhut der Eltern entkommen, neigen sie zu unkontrollierten Party-Eskapaden, während ihre Mutter immer noch die Wäsche für sie waschen muss. Warum um alles in der Welt sollte man sich als Vermieter das antun? Das ist die Frage der Fragen.
Aber wenn du ein Immobilienvermögen von mehreren Million aufbauen möchtest, dann findest du immer einen Studenten, der einen Ort zum Schlafen benötigt. Und mit Studentenwohnungen sind im Vermietgeschäft mit die höchsten Renditen möglich. Erfolgreich an Studenten vermieten könnte also der Turbo für dein Portfolio sein. Dieser Ratgeber erklärt dir, worauf du achten musst.
Warum überhaupt an Studenten vermieten?
Stell dir vor, du machst bei einer Versteigerung ein Schnäppchen und du kaufst ein großes Haus mit 6 Schlafzimmern, das aber in keinem hervorragenden Zustand ist. Wenn du das Haus an eine große Familie vermieten möchtest, dann musst du ein kleines Vermögen investieren, um es in einen vermietbaren Zustand zu bringen. Und wenn du dann hochwertige Wasserhähne und Türgriffe eingebaut hast, dann musst du dich auf die Suche nach einem langfristigen Mieter machen.
Große Familien als Mieter
Du wirst aber Probleme haben, eine Familie zu finden, die langfristig in einer so großen Immobilie mieten möchte. In der Regel wollen solche Familien nur die Zeit überbrücken, bis sie ihr Traumeigenheim gefunden oder fertiggebaut haben. Oder sie sind als Expat nur eine beschränkte Zeit in Deutschland und ihr Arbeitgeber übernimmt die hohen Kosten der Miete. Kaum hast du gute Mieter gefunden, dann musst du im Grunde schon wieder mit der Suche nach neuen Mietern starten.
Stattdessen eine Wohngemeinschaft
Wenn du das Haus aber aufteilst und es an 6 oder 8 Studenten vermietest, dann wirst du dich schon bald über hohe Mieteinnahmen freuen. Für ein Studentenzimmer in einer WG kannst du pro Zimmer je nach Stadt 15 € bis 30 € pro Quadratmeter verlangen. Du bist also schnell für ein 20 qm Zimmer bei 300 € und mehr. Nimm dies mal 6 und du landest pro Jahr bei 21.600 € Mieteinnahmen. In teuren Städten wie München kann es auch sein, dass du die gleichen Mieteinnahmen mit drei Studenten und 600 € Miete pro Monat generieren kannst.
Studenten sind auch zuverlässiger mit den Mietzahlungen als man vielleicht vermuten kann. Zumindest ihre Eltern sind es. Manche Eltern überweisen die Miete auch direkt auf dein Konto als Vermieter. Und sparen sich den Umweg über das Konto der Kinder. Dann bist du doppelt abgesichert und kannst dich über zuverlässige Zahlungen freuen.
Wenn Studenten ihr Studium beginnen, dann ziehen sie oft zuerst in ein Studentenwohnheim. Der Lärm und die Verhältnisse in den Wohngemeinschaften mit Fremden lässt aber viele ab dem zweiten Semester eine eigene Wohnung suchen. Dabei tun sich oft mehrere Freunde zusammen, um eine WG zu gründen. Wenn alles gut läuft, dann bleiben dir deine Mieter auch bis zum Ende ihre Studiums erhalten.
Außerdem sind die Ansprüche an die Ausstattung einer Wohnung bei Studenten beileibe nicht so hoch, wie bei einer Familie. Du hast dann zwar eine größere Abnutzung, aber die Möblierung mit gebrauchten Möbeln kostet dich so gut wie nichts. Und die Kosten für den regelmäßigen Austausch halten sich auch im Rahmen, wenn du erfolgreich an Studenten vermieten möchtest.
Welche Nachteile hat das Vermieten an Studenten?
Studenten sind in der Regel junge Erwachsene, die noch keine Möbel haben. Deswegen ist es sinnvoll, wenn du zumindest einige Möbel in die Wohnung stellst. Insbesondere eine fehlende Küche ist von der Anschaffung ein großes Problem für Studenten. Du solltest aber auf jeden Fall etwas günstiges von IKEA kaufen. Dies ist vollkommen ausreichend. Genauso wie gebrauchte Möbel, die du günstig kaufen kannst.
Wie schon erwähnt, musst du mit deutlich größerer Abnutzung rechnen. Außerdem hast du das Problem, das du nicht immer nachweisen kannst, wer einen Schaden verursacht hast. Dieses Problem kannst du umschiffen, indem du immer einen Hauptmieter in den Mietvertrag einträgst, der dann am Ende für Alles haftet. Weitere Mieter dürfen dann nur Untermieter des Hauptmieters sein. Auf jeden Fall musst du die Miete hoch genug ansetzen, um immer genug Geld für den Ersatz der ein oder anderen Kleinigkeit zu haben.
Nachdem wir die Vor- und Nachteile des Vermietens an Studenten behandelt haben, findest du hier einige Tipps für den studentischen Mietmarkt.
Welche Wohnungen sind für Studenten geeignet?
Die wenigsten Studenten besitzen ein Auto. Die Wohnung muss also eine sehr gute Verbindung zur Universität der Stadt besitzen oder maximal 30 Minuten zu Fuss entfernt sein.
Die Wohnung benötigt auch mindestens 3 Schlafzimmer, um einen guten Gewinn in der Vermietung erzielen zu können. Wenn die Wohnung nur 3 oder 4 Schlafzimmer hat, dann vermietest du mit großer Wahrscheinlichkeit an eine Gruppe von Freunden, die eine WG gründen wollen. Du musst dann effektiv nur einen Mieter finden, auch wenn es sich um eine Gruppe handelt und jeder einen eigenen Mietvertrag erhält. Auch ist eine Gruppe von Freunden stabiler und zuverlässiger als eine WG von Fremden.
Wenn du ein größeres Haus vermietest, dann sind zwar deine Gewinne größer. Aber die Gefahr steigt auch, dass du ein Party-Haus vermietest. Und da die Bewohner in einer großen WG nicht so gut befreundet sind, ist auch die Fluktuation höher und damit die Gefahr von Leerstand.
Wie findest du gute Studenten?
Natürlich kannst du die großen Online-Plattformen wie z.B. Immoscout24 nutzen, um deine Wohnung an Studenten zu vermieten. Genauso gut ist aber der direkte Weg über die Universitäten der Stadt. Dort findest du ein Schwarzes Brett oder zum Teil auch eine Wohnungsbörse von der Universität, in die du dich eintragen lassen kannst. Das ist in der Regel der einfachste Weg, weil du dann automatisch an alle wohnungssuchenden Studenten weitergeleitet wirst.
Wie sicherst du deine Miete ab?
Viele Studenten arbeiten, aber ist meistens nicht mehr als ein Nebenjob in einer Bar oder einem Restaurant. Studenten leben in der Regel von BAföG oder von der Unterstützung ihrer Eltern. In jeden Fall solltest du die Eltern oder eine andere solvente Person aus dem Umfeld des Mieters als Bürgen in den Mietvertrag aufnehmen. Dann kannst du das Geld direkt bei den Eltern einfordern, wenn der Student in Zahlungsschwierigkeiten kommt. Dies sichert dich auch gegen Schäden oder unbezahlte Nebenkosten ab, weil dann der Bürge schlussendlich zahlen muss.
Welche Einrichtung ist angemessen?
Wenn du die Wohnung teilweise oder vollständig möblierst, dann solltest du auf keinen Fall zu wertvolle und teuere Möbel anschaffen. Zum einen ist es Studenten in der Regel nicht wichtig, und zum anderen kann bei der ein oder anderen Party schnell etwas zu Bruch gehen. Ein beliebter Möbellieferant für Studenten ist natürlich IKEA, aber auch gebrauchte Möbel oder restaurierte Möbel zum Beispiel aus einem Sozialkaufhaus sind sehr gut geeignet für eine Studentenwohnung. Dann ist es finanziell für dich kein Problem, wenn du nach dem Auszug eines Studenten das ein oder andere ersetzen musst.
Hier ist eine Liste mit sinnvollen Anschaffungen:
- Teppiche / Vorhänge / Lampen
- Waschmaschine oder Waschtrockner
- Kühlschrank mit Eisfach
- Herd mit Kochplatten
- Betten
- Kleiderschränke
- Garderobe
- Schreibtisch mit Stuhl für jeden Raum
- Sofa
- Staubsauger
- Mülleimer
Erfolgreich an Studenten vermieten: Zusammenfassung
An Studenten zu vermieten kann sehr profitabel sein, du solltest aber diese Tipps im Hinterkopf behalten:
- Die Lage ist für Studenten besonders wichtig, da sie noch nicht so mobil sind: maximal 30 Minuten von der Universität entfernt.
- Schütze dich mit solvente Bürgen
- Statte die Wohnung mit günstigen Möbeln aus und plane mit höherem Verschleiß
- Wende dich an die Universität, um die Wohnung in der dortigen Wohnungsbörse anbieten zu können.