Wenn du Vermieter werden willst, um dann völlig mühelos deine Miete monatlich zu kassieren, dann solltest du nochmals nachdenken. Die Aufgaben als Vermieter können sich zu einem veritablen Nebenjob ausdehnen. Und es gibt keinen Chef, der dir sagt, was du zu tun hast. Außerdem musst du einen beträchtlichen Teil deines Einkommens investieren und danach jahrelang die Verantwortung für die Kreditzahlung tragen. Damit du gut vorbereitet bist, haben wir dir hier häufige Ursachen für Stress als Vermieter zusammengefasst.
Eine Immobilie finden
Bevor du als Vermieter durchstarten kannst, benötigst du eine Immobilie. Und du hast die Auswahl aus hunderten von Angeboten, die auf dem Markt sind. Es ist bekannt, dass wir Menschen die Auswahl aus vielen Möglichkeiten als stressig empfinden. Dies gilt sogar, wenn wir keine Konsequenzen befürchten. Bei der Auswahl einer Immobilie gibt es aber sehr wohl Konsequenzen, wenn du dich für die falsche Immobilie entscheidest. Vielleicht findest du dann keine passenden Mieter. Und wenn du nicht zum richtigen Preis gekauft hast, dann würde sogar der sofortige Verkauf zu einem schmerzhaften Verlust führen.
Zum Glück gibt es viele Dinge, die dir bei der Auswahl der Immobilie helfen. Du solltest von Anfang an bedenken, an wen du vermieten möchtest und was diesen Mietern wichtig ist. Die Lage ist immer wichtig. Für Familien sollte also eine Schule und für Studenten eine ÖPNV-Haltestelle in der Nähe sein. Einen ausführlichen Leitfaden, wie du die richtige Immobilie findest, gibt es hier: Die 10 wichtigsten Fragen beim Immobilienkauf.
Einen Mieter finden
Nachdem du deine Immobilie gefunden und renoviert hast, musst du als nächstes einen Mieter finden, was eine häufige Ursachen für Stress als Vermieter ist. Tatsächlich findet die Mehrzahl der Vermieter es schwer, einen passenden Mieter zu finden.
Wenn du Immobilie gut präsentiert werden kann, dann solltest du sie im Internet auf Immobilienscout oder auf Immowelt einstellen. Dabei solltest du insbesondere auf gute Bilder der Wohnung achten, damit du die richtigen Mieter ansprichst.
Auch solltest du Vorteile deiner Immobilie hervorheben, aber stets bei der Wahrheit bleiben. Zu viel zu versprechen und nicht die Wahrheit klar benennen ist niemals eine gute Idee. Wenn du beispielsweise einen Foto des Parkplatzes zeigst, aber dort selbst keinen Parkplatz anbieten kannst, dann weckst du falsche Hoffnungen und verschwendest nur Zeit. Auch wenn du bestimmte Mieter nicht möchtest, wie z.B. Studenten, dann solltest du das schon in der Anzeige klar kenntlich machen.
Mieter auswählen
Es ist unverzichtbar, dass die Mieter zuverlässig die Rente zahlen und die Wohnung in gutem Zustand bleibt. Dies ist eine häufige Ursachen für Stress als Vermieter. Viele Vermieter kümmern sich deshalb selbst um die Auswahl des Mieters, um Geld und Zeit zu sparen. Alternativ kann man die Aufgabe an einen Hausverwalter oder Makler abgeben.
Mieter können sich auf eine freie Wohnung bewerben und eine Kaution von maximal drei Kaltmieten ist typischerweise nötig. Während der Bewerbungsphase muss der Mietinteressent seine Einkünfte nachweisen. Typischerweise soll ein Mieter nicht mehr als ein Drittel seines Nettolohns für Miete ausgeben. Bei 500 Euro Warmmiete sollte ein Mieter mindestens 1500 Euro Nettolohn verdienen. Sinnvoll ist auch die Vorlage einer Bonitätsauskunft. Sollte das eigene Einkommen oder die Bonität des Mietinteressenten nicht ausreichen, kann immer noch ein Bürge in den Mietvertrag aufgenommen werden – z.B. die Eltern bei einem Studenten.
Kenne deine Pflichten
Man muss keine Prüfung oder Ausbildung absolvieren, um ein Vermieter zu werden. Die Bank, die die Immobilie finanziert, überprüft auch nicht, ob du dich an alle Bestimmungen hältst. Und trotzdem ist der Mietmarkt ein streng regulierter Markt, der sich ständig rechtlich wandelt. Zuvorderst musst du natürlich alle Anforderungen bezüglich der Sicherheit deiner Mieter einhalten – zum Beispiel wenn du eine Gasheizung betreibst.
Aber auch im Feld von Klimaschutz und Energieeinsparungen gibt es eine große Dynamik und ständige Änderungen. Genannt sei hier nur die CO2-Besteuerung oder mögliche Sanierungspflichten. Um hier auf dem laufenden zu sein, solltest du entsprechend Zeit einplanen und dich über seriöse Quellen auf dem Laufenden zu halten.
Häufige Ursachen für Stress als Vermieter: Wartungsmaßnahmen
Wäre es nicht toll, wenn niemals etwas schiefginge? Leider, tun sie dies. Viele Vermieter empfinden es als stressig, wenn ein Mieter sie wegen einer nötigen Reparatur anruft. Denn schließlich ist es deine Verantwortung, die Immobilie schnellstmöglich in vertragsgemäßen Zustand zu bringen.
Das große Problem besteht dann darin, einen fähigen Handwerker zu finden, der zu einem angemessenen Preis die Reparatur ausführt. Da es schon jetzt zu wenige Handwerker gibt, kann es für manchen Gewerke passieren, dass man überhaupt niemanden findet. Wenn man jemanden findet, der Zeit hat, dann muss man oftmals sehr hohe Preise bezahlen. Und das ist für dich als Vermieter, der wirtschaftlich arbeiten muss, sehr schwierig. Das bestätigen auch Umfragen.
Als neuer Vermieter ist dies noch schwieriger, denn du hast noch kein Netzwerk an vertrauenswürdigen Handwerkern, die dich als Stammkunde auch betreuen wollen. Zur Not kannst du auch auf MyHammer eine Anzeige schalten. Am besten ist es aber, wenn du eine Empfehlung erhältst. Ansonsten musst du einfach deine eigenen Erfahrungen sammeln, bis zu genügend gute Handwerker selbst kennst.
Häufige Ursachen für Stress als Vermieter: Zusammenfassung
Hier nochmals die Zusammenfassung:
- Eine geeignete Immobilie zu finden kann eine große Herausforderung sein. Stelle sicher, dass du die Erwartungen deiner zukünftigen Mieter berücksichtigst. Dann wirst du sie auch leicht vermieten können.
- Um Mieter zu finden musst du eine gute Anzeige mit allen nötigen Informationen und Bildern erstellen. Betone dabei die Stärken deiner Immobilie.
- Die Auswahl des passenden Mieters ist nicht ohne Fallstricke. Stelle ausreichende Bonität und Einkünfte sicher. Im Zweifel verlange einen Bürgen.
- Als Vermieter hast du viele Pflichten. Informiere dich hier gründlich und bleibe unbedingt stets auf dem Laufenden.
- Stelle durch regelmäßige Wartungsmaßnahmen sicher, dass es nicht zu bösen Überraschungen kommt.
- Passende Handwerker zu finden ist eine schwierige Aufgabe aktuell, für die du auch genügend Zeit einplanen solltest. Hier musst du die Wirtschaftlichkeit deines Investments stets im Auge behalten.