Immobilieninvestitionen können finanziell sehr lukrativ sein. Dafür muss man allerdings einige richtige Entscheidungen treffen. Eine dieser Fragen ist, ob man langfristig oder nur kurzfristig vermieten möchte. Die Nachfrage nach Langzeitmiete ist generell sehr hoch, Kurzzeitmiete kann aber finanziell deutlich lukrativer sein. Ob du Kurz- oder Langzeitvermietung anbieten sollst, dabei unterstützt dich dieser Ratgeber.
Vorteile der Kurzzeitvermietung
Hohe Nachfrage
Urlaub im Inland wird in Deutschland immer beliebter. Der Trend, die Umwelt zu schonen ist hier genauso wichtig, wie die günstigeren Kosten. Die damit einhergehende gute Nachfragesituation lässt sich hier leicht in höhere Renditen ummünzen.
Höhere Profitabilität
Kurzzeitvermietung bietet grundsätzlich eine höhere Profitabilität, mit um bis zu 30% höheren Renditen. Dies gilt aber nur bei entsprechend attraktiven Immobilien, die z.B. für (Kurz-)Urlaube geeignet sind oder für Messe-, Festival oder Sporteventbesucher attraktiv sind, und deswegen auf das Jahr gerechnet eine entsprechend gute Auslastung erreichen können.
Leichtere Instandhaltung
Kürzere Mietdauern ermöglichen es dir auch bei jedem Mieterwechsel, die Wohnung zu kontrollieren und notwendige Instandhaltungsmaßnahmen sofort und unkompliziert auszuführen.
Flexibilität
Als Vermieter bist du bei der Auswahl der Mieter deutlich flexibler und kannst auch schneller auf Fehler bei der Auswahl reagieren. Außerdem kannst du auch die Mietintervalle entsprechend anpassen. Besonders in Gebieten mit sehr hoher Nachfrage kannst du dir sehr genau aussuchen, wer in deiner Immobilie wohnt.
Freiheit
Buchungen sind kürzer. Dadurch hast du auch relativ kurzfristig die Möglichkeit, deine Wohnung an Selbstnutzer zu einem oftmals höheren Preis zu veräußern.
Vorteile der Langzeitvermietung
Zuverlässiges Einkommen
Die große Nachfrage nach Langzeitvermietung ermöglicht ein konstantes Einkommen, da Mieterwechsel nur selten und aufgrund der hohen Nachfrage sehr schnell erledigt sind.
Investitionen des Mieters
Die durchschnittliche Mietdauer in Deutschland beträgt etwa 8 Jahre. Dies liegt unter anderen daran, dass ein Langzeitmieter relativ hohe Investitionen in die Wohnung tätigen muss, um sie sich sein Zuhause einzurichten. Dies beginnt bei passenden Möbeln, einer Einbauküche und erfordert in der Regel auch Vorhänge oder Dekoration. Wenn der Mieter sich erstmals eingerichtet hat, dann sorgt das dafür, dass er nur ungern wieder umzieht.
Langzeitmieter behandeln die Immobilie besser
Langzeitmieter sind immer darauf erpicht, ihre Kaution in Höhe von drei Monatsmieten zurückzuerhalten. Deswegen neigen sie dazu, die Wohnung pfleglich zu behandeln.
Geringere Kosten
Die meisten langfristig vermieteten Wohnung sind unmöbliert. Vermieter sparen sich also die Kosten für Möbel und andere Notwendigkeiten. Auch sind die Kosten für die Buchung, Reinigung und Werbung nicht so hoch.
Geringeres Ausfallrisiko
Je länger ein Mieter in der Wohnung wohnt und immer zuverlässig zahlt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem Zahlungsausfall kommt.
Nachteile der Kurzzeitvermietung
Unregelmäßiges Einkommen
Typischerweise schwankt die Nachfrage nach kurzfristiger Vermieter sehr stark. Entweder gibt es eine Hochsaison, die einen Großteil des Umsatzes bringt. Oder es sind spezielle Events oder Messen, an denen du die Wohnung doppelt vermieten könntest. Außerhalb dieser Zeiten musst du aber um die Auslastung kämpfen.
Mehr Zeit und Mühe
Durch die häufigen Mieterwechsel, muss man mehr Zeit für Reinigung, Instandhaltung, Gartenarbeit, Anreise- und Abreise und Werbung einplanen.
Höhere Instandhaltungskosten
Kurzzeitmieter behandeln eine Immobilie nicht so pfleglich, eher wie ein Hotelzimmer. Dadurch sie die Instandhaltungskosten für dich als Vermieter höher.
Zusätzliche Kosten
Bei einer kurzen Mietdauer muss das Internet, das Fernsehen und Wasser, Strom und Gas vom Vermieter bereitgestellt werden. Diese Posten würde bei längerer Mietdauer typischerweise der Mieter selbst übernehmen.
Nachteile der Langzeitvermietung
Inflexibilität
Die Umstände können sich ändern und als Vermieter benötigt man die Wohnung eventuell selbst, oder möchte sie verkaufen. Eigenbedarf anmelden ist immer an umständlicher Prozess und viel schwieriger als bei Kurzzeitmiete.
Kontrollverlust
Wenn du Wartungsmaßnahmen ausführen musst, dann kannst du nicht ohne weiteres das Haus betreten. Du musst zuerst eine passende Zeit mit dem Mieter vereinbaren. Auch kann es schwierig werden, wenn ein Mieter nicht mehr zahlt. Du musst dann rechtlich vorgehen, benötigst einen Anwalt und musst überdies während dieser Zeit noch auf deine Einnahmen verzichten.
Leerstand
Als Vermieter benötigst du zuverlässige Einnahmen. Schließlich musst du weiterhin alle Kosten, die für das Haus anfallen bezahlen – auch die Nebenkosten. Bei Leerstand musst du diese also aus deiner eigenen Tasche bezahlen.
Schäden
Früher oder später kommt es an deiner Immobilie zu einem Schadensfall. Ein Unwetter, ein unvorsichtiger Mieter oder normale Abnutzung können dafür die Ursache sein. Du musst also immer mit einem gewissen Prozentsatz der Miete für Schadensfälle vorsorgen. Denn auch die Kaution eines Mieters kann unter Umständen nicht ausreichen, um den Schaden zu ersetzen.
Zusammenfassung: Kurz- oder Langzeitvermietung?
Was ist also profitabler für Vermieter: Kurz- oder Langzeitvermietung? Wenn man in der Kurzzeitvermietung eine entsprechend hohe Auslastung erreicht, dann ist dies bis zu 30 % lukrativer. Jedoch haben beide Arten der Vermietung Vor- und Nachteile:
- Vorteile der Kurzzeitvermietung: Die Nachfrage ist hoch und die Profite sind besser. Außerdem bietet es mehr Freiheit und Flexibilität. Vermieter können leichter die Immobilie betreten und damit werden Wartung und Reparaturen einfacher.
- Die Vorteile der Langzeitvermietung sind ein regelmäßigeres Einkommen und niedrigere Kosten. In einer langfristigen Beziehung entsteht Vertrauen, der Mieter geht sorgsamer mit der Immobilie um und macht es zu seinem Zuhause. Das reduziert die Gefahr von häufigen Mieterwechseln, Leerstand und unliebsamen Mietern. Du hast regelmäßiges Einkommen, weniger Abnutzung und geringere Neuvermietungskosten.
- Nachteile der Kurzzeitvermietung sind ein stärker schwankendes Einkommen. Manchmal mehr Zeit- und Energieaufwand. Die Abnutzung ist tendenziell höher und Mieter erwarten, dass es Internet etc. schon in der Wohnung gibt.
- Die Nachteile der Langzeitvermietung ist der Verlust an Freiheit, über die Wohnung zu verfügen. Ausbleibende Mietzahlungen sind ein größeres Problem. Leerstand kann zusätzlich Kosten verursachen. Schäden müssen auch immer mit eingeplant werden.